Mythen über das Selbstvertrauen
Es gibt Menschen, denen Selbstvertrauen scheinbar in die Wiege gelegt wurde. Ihr unerschütterlicher Glaube in ihre Fähigkeiten ist bewundernswert. Sie fühlen, dass sie fähig sind, das zu erreichen, was sie im Leben wollen. Sie sind sich dessen gewiss, mit jeder Situation umzugehen, mit der sie konfrontiert werden. Mag sein, dass ihre Begabung eher durchschnittlicher Natur ist. Dennoch suchen andere Menschen ihre Nähe. Kein Wunder. Selbstbewusste Menschen umgibt eine Aura des Selbstvertrauens, die anziehend wirkt. Du fühlst dich gut in Gegenwart einer selbstbewussten Person.
Andererseits gibt es viele Menschen, die nicht besonders erfolgreich sind. Obwohl eine Menge Potenzial in ihnen steckt. Der Grund: Um dieses Potenzial in Erfolge umzusetzen, fehlt ihnen das nötige Selbstvertrauen. Diese Menschen sind Opfer der verschiedenen Mythen, die sich um Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen ranken.
Mythos Nummer 1: Gewisse Menschen werden schon selbstbewusst geboren
Da gibt es diesen Schauspieler, den seine Schüchternheit zur Flasche trieb. Immer wenn er auf eine Party ging, starrten ihn 1.000 Augenpaare an. 1.000 bewundernde Blicke waren auf ihn gerichtet. Für ihn waren das 1.000 Nadelstiche in sein dünnhäutiges Selbstbewusstsein. Er konnte nur er selbst sein, wenn er allein war. Als er einmal in einem Restaurant seine heutige Frau sah, traute er sich nicht, sie anzusprechen. Er bat einen Freund, sie zu fragen, ob sie an seinen Tisch kommen möchte. Er behauptet auch selbst von sich, ein sehr schüchterner Mensch zu sein. Und doch hat er es geschafft. Zu Weltruhm gelangte er durch die Rolle des Captain Jack Sparrow in dem Blockbuster „Fluch der Karibik“. Jetzt weißt du, von wem hier die Rede ist. Mit dem Weltruhm kam auch das Selbstbewusstsein. Trotzdem: Auf einer Party einen Toast ausbringen? Das ist heute noch immer der blanke Horror für Jonny Depp. Er möchte noch nicht einmal einen Oscar gewinnen. Warum? Weil er bei der Oscar-Verleihung eine Rede halten muss. Und das treibt ihm auch jetzt noch den Angstschweiß auf die Stirn. Selbstvertrauen – so die landläufige Meinung – ist eine Qualität, eine Charaktereigenschaft, die nicht erworben werden kann. Die eine hat sie und der andere hat sie eben nicht. Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt. Wie viele andere – angeblich vererbte oder angeborene – Fähigkeiten kann auch Selbstvertrauen gelernt und aufgebaut werden. Die einzigen Voraussetzungen dafür: Die richtigen Informationen, die richtigen Anleitungen und der bedingungslose Glaube an dich selbst.
Mythos Nummer 2: Aussehen oder Erziehung sind schuld an mangelndem Selbstbewusstsein Schnell ist der Schuldige für geringes Selbstvertrauen gefunden: Das Aussehen ist es. „Ich sehe nun mal nicht besonders gut aus, bin klein gewachsen und auch sonst recht farblos. Schicksal. Da kann man halt nichts machen.“